„Let’s Dance“ zu Gast bei „Moulin Rouge“ Warum Profitänzer Valentin Lusin Blut geleckt hat
Köln · Die RTL-Show fand am Freitagabend im Kölner Musical Dome statt. Das stellte die Produktion vor gewaltige Herausforderungen – und verzauberte das Publikum im Saal. Für die Tanzpartnerin von Valentin Lusin setzte es am Ende eine Überraschung. Eindrücke von vor Ort.
Schnelle Tänze im 2/4-Takt, knappe Outfits, eine Welt getaucht in feuriges Rot: Die Kulisse rund um die berühmte rote Mühle in Pigalle ist ein wahrer Sündenpfuhl. Alles an Moulin Rouge ist verrucht und doch zauberhaft zugleich. Was dort passiert, bleibt auch hier? Nicht an diesem Freitagabend, an dem die RTL-Sendung „Let’s Dance“ erstmals, einmalig und live in den Kulissen des Musical Domes in der Kölner Innenstadt gastiert. In dem Theater wird sonst eine tragische Liebesgeschichte in dem legendären Pariser Nachtclub erzählt.
Man könne sich fragen, was überhaupt so besonders daran sei, eine Tanzshow vom Studio ins Musicaltheater zu verlegen, witzelt Daniel Hartwich, noch bevor die Kameras angehen. Und gibt sich die Antwort gleich selbst: alles. Ein Theater sei eben nicht für ein TV-Studio ausgerichtet. Entsprechend aufwendig gestalteten sich die Vorbereitungen. „Es gab Leute, die zuletzt ihr komplettes Leben im Musical-Theater verbracht haben“, sagt Hartwich, der die Show mit Victoria Swarovski präsentiert.
Während die Zuschauer vor Ort für knapp dreieinhalb Stunden in eine andere Welt eintauchen, scheint sich die Stimmung nicht für alle daheim zu übertragen. Ein Nutzer schreibt bei X, ehemals Twitter, dass er die Kulissen als „eher weniger geeignet“ ansehe. „Da war das Studio schon deutlich besser ausgeleuchtet und man hat jeden Winkel gesehen“, schreibt er. Glücklich, wer da einen der heiß begehrten Plätze vor Ort hat. Schon zweieinhalb Stunden vor Beginn der Live-Show erstreckt sich die Publikumsschlange zum Musical Dome kurz bis vor die Kölner Domplatte. Insgesamt bietet der Musical Dome Platz für rund 1200 Zuschauer.
Einzig in der Organisation zeigen sich einige Schwierigkeiten: Zuerst erweist sich der Zutritt zum Gebäude als erstaunlich kompliziert, gegen Ende wollen übereifrige Ordner einen gleich mehrmals vorzeitig aus dem Saal bitten. Die Verzahnung der Gewerke zwischen Musical Dome und RTL klappt offenbar nicht an allen Stellen.
Warum genau „Let’s Dance“ am Freitagabend in den Kulissen des Musical Domes gastiert, lässt sich nicht genau herausfinden. Am naheliegendsten erscheint, dass die Verantwortlichen beider Institutionen zwei bekannte und erfolgreiche Marken schlicht kreuzen wollen – und sich davon Synergieeffekte erhoffen. Ob das funktioniert? Für den Musical Dome bleibt das abzuwarten. Die Zahl der TV-Zuschauer von „Let’s Dance“ liegt am Abend jedenfalls bei knapp 3,2 Millionen – ein Erfolg für RTL. Und dennoch: Als die Show in der vergangenen Woche aus dem TV-Studio in Köln-Ossendorf kam, waren es sogar noch ein paar mehr. Vielleicht hat das gute Wetter in vielen Teilen des Landes die Zahlen gedrückt.
Aus dem Studio wird RTL in der kommenden Woche wieder das Halbfinale senden. Mit dabei wird dann auch die Influencerin Ann-Kathrin Bendixen sein, die mit dem Düsseldorfer Profitänzer Valentin Lusin antritt. Sie erreicht am Abend zwar die wenigsten Jurypunkte, kommt aber dank eines starken Abschneidens im Telefonvoting weiter. „Nach dem Juryurteil dachte ich: Das Halbfinale steht fest, meine Entwicklung hat nicht gereicht“, sagt sie nach der Show. In ihr herrsche nun „pure Dankbarkeit und große Verwirrung“. Ob sie an einen Einzug ins Finale glaube? „Valentin sagt auf einmal, er hat Blut geleckt. Und ich sag ihm: Valentin, bleib ruhig“, so Bendixen. Sie schmunzelt und glaubt selbst nicht mehr an ein Weiterkommen: „Nächste Woche gehe ich.“ Aber die Zeit bis dahin werde sie genießen.
- Let's Dance